DFG project G:(GEPRIS)458145340

Militärische Gewaltkulturen in den beiden "Großen Türkenkriegen" (1683-1718). Die habsburgischen und osmanischen Armeen im Vergleich

CoordinatorProfessor Dr. Matthias Asche ; Professor Dr. Markus Koller
Grant period2021 - 2025
Funding bodyDeutsche Forschungsgemeinschaft
 DFG
IdentifierG:(GEPRIS)458145340

FOR 2898: Militärische Gewaltkulturen – Illegitime militärische Gewalt von der Frühen Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg

Note: Aus militärhistorischer Sicht weist die Zeit der Großen Türkenkriege zwischen 1683 und 1718 besondere Merkmale auf, die sie für die Fragestellungen dieser Forschungsgruppe von großer Bedeutung machen. Der neue Grad an Heterogenität der Armeeformationen, der tiefgreifende Wandel der jeweiligen Feindbilder sowie die militärisch-technischen und strategischen Veränderungen haben die Gewaltkulturen und -diskurse beider Kriegsparteien stark beeinflusst. Die beiden Teilprojekte mit ihrem jeweiligen Fokus auf die Gewaltkulturen in den habsburgischen und osmanischen Armeen streben ein vergleichendes Verständnis auf zwei Ebenen an. Auf der ersten Ebene der Analyse liegt die Konzentration auf den kriegsbedingten Gewaltdiskursen im Habsburgischen und Osmanischen Reich, um spezifische Konzeptionen legitimer und illegitimer Gewaltpraktiken zu erstellen und diese tatsächlich als solche zu definieren. Auf der zweiten Ebene stehen die Fragen nach den kriegsbedingten Gewaltkulturen im Mittelpunkt. Dabei werden drei gewaltaffine Räume unterschieden, in denen die Täter und ihre Opfer sowie die als illegitim definierten Gewaltstrukturen und -mechanismen untersucht werden: Räume des tatsächlichen Kampfes, Räume innerhalb einer Armee, in denen sich Gewalt intern gegen Soldaten richtet, und die Räume unter Besatzung durch die militärischen Körperschaften, in denen die Zivilgesellschaft – zumindest zeitweise – direkt vom Krieg betroffen ist. Auf diese Weise werden Gewaltpraktiken, Gewalterfahrungen und Gewaltwahrnehmungen sowohl „von innen“ als auch„von außen“ heraus untersucht. Ein vergleichender Ansatz erlaubt es, entsprechende Transferprozesse zwischen den Kriegsparteien zu betrachten und erstmals Strukturen und Institutionen in den beiden frühneuzeitlichen Gegnern auf Spezifika und Gemeinsamkeiten hin zu analysieren.
   

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 Record created 2023-01-19, last modified 2025-09-04



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