Theaterrezeption der Komödien Shakespeares I (USA)
Coordinator
Professor Dr. Michael Steppat
Grant period
2009 - 2012
Funding body
Deutsche Forschungsgemeinschaft
DFG
Identifier
G:(GEPRIS)158444950
Note: Die übliche Methodik zur Ermittlung der Theatergeschichte zu den Dramen Shakespeares eröffnet allenfalls punktuelle, häufig isolierte Einblicke. Das ist im Anschluss an Forschungen in der Reihe New Variorum Edition of Shakespeare (im Auftrag der MLA) erkennbar geworden. Auch Monografien behandeln nur ausgewählte Produktionen einzelner Dramen, anhand vergleichsweise leicht zu gewinnender Auskünfte bezüglich prominenter urbaner Aufführungsorte, oder bekannten Darstellern, Regisseuren bzw. Produzenten. Ausgeblendet wird, dass es zwischen Produktionskonzepten zu gattungsähnlichen Werken, regional benachbarten Aufführungsstätten, Metropole und Provinz, Hoch- und Populärkultur ein nicht unidirektionales Beziehungsgeflecht gibt, das (wie Stichproben zeigen) dazu geeignet ist, vorhandene Sichtweisen in Frage zu stellen. Die präzisere Ermittlung setzt Archivforschungen anhand von weniger bekannten Medien und theaterhistorischen Dokumenten voraus. Der Beispielfall von Shakespeares häufig aufgeführter bürgerlicher Komödie Merry Wives of Windsor zwischen Hoch- und volkstümlicher Kultur, in Relation zu analogen Werken, eignet sich hervorragend; Exemplarisch gibt es in den USA in der durch Prosperitätsphasen ebenso wie Depression gekennzeichneten 1. Hälfte des 20. Jh. Hinweise aufzahlreiche, noch kaum erfasste Produktionen, zu denen Stichproben ein aufschlussreiches Beziehungsgeflecht der oben geschilderten Art nahelegen. Dieses Geflecht hat sozialhistorische Relevanz (Funktion der Kunst unter verschiedenen Wirtschaftsbedingungen), ist aber überhaupt noch nicht untersucht worden. Analoges gilt für Großbritannien: Für einen kulturvergleichenden Mehrwert im Forschungsdesign wird daher zugleich der Projektantrag II vorgelegt.
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Record created 2023-02-03, last modified 2024-09-27