DFG project 279586918

Der Einfluss von Schwerhörigkeit auf die Erzeugung Auditorisch Evozierter Potentiale

CoordinatorProfessorin Dr. Sarah Verhulst
Grant period2015 - 2020
Funding bodyDeutsche Forschungsgemeinschaft
 DFG
IdentifierG:(GEPRIS)279586918

SPP 1608: Ultraschnelle Informationsübertragung und hohe zeitliche Präzision: normale und funktionsgestörte Hörmechanismen

Note: Auditorisch evozierte Potentiale gewinnen mehr und mehr an Bedeutung bei der Abschätzung der (Rest)fähigkeit zu auditorischer Kodierung überschwelliger Signale im Hirnstamm. Die gemessenen Signale sind Populationsantworten, die aus synchronisierten Signalen vieler Fasern des auditorischen Nervs resultieren. Dies macht diese Signale zu vielversprechenden Kandidaten bei der Diagnostik der geräuschinduzierten cochleären Neuropathie, einer kürzlich entdeckten neuartigen Hörstörung, bei der die Anzahl und die Typen von auditorischen Nervenbahnen, die für einen robusten Signaltransport vom Ohr zum Hirnstamm zur Verfügung stehen, reduziert sind.Obwohl Auditorisch Evozierte Potentiale in der Literatur gut beschrieben sind, ist noch weitestgehend unklar, welche Quellen ihnen zugrunde liegen und wie sie mit der Elektrophysiologie einzelner Neurone zusammenhängen. Außerdem ist noch ungeklärt, wie diese Potentiale bei Auftreten der cochleären Neuropathie mit gleichzeitigem Verlust von äußeren Haarzellen beeinflusst werden. Erst eine Aufklärung dieser Zusammenhänge ermöglicht die Entwicklung von sensiblen diagnostischen Verfahren.Der vorliegende Antrag sieht vor, zur Beantwortung dieser Fragen eine Brücke zu schlagen von der Tierphysiologie zur Anwendung beim Menschen. Ein Computermodell der auditorischen Peripherie, das Einzelzellmodelle des auditorischen Nervs, des Nukleus cochlearis und des colliculus inferior zu einem Gesamtmodell kombiniert, das Auditorisch evozierte Potentiale des Menschen vorhersagen kann. Zunächst soll der Einfluss verschiedener Formen und Kombinationen von Hörverlust auf die akustisch evozierten Potentiale bei Stimulation mit amplitudenmodulierten Signalen untersucht werden. Daraufhin sollen Signalverbesserungsstrategien entwickelt werden, die die Repräsentation sowohl von zeitliche Feinstruktur als auch der Einhüllenden im auditorischen System verbessern. Die Validierung der Modellsimulationen und der entwickelten Signalverarbeitungsstrategien wird mithilfe von subkortikalen steady-state-response-Messungen an normal- und schwerhörenden Probanden durchgeführt.
   

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 Record created 2023-02-02, last modified 2023-02-02



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